2017 wurden weltweit knapp 85 Millionen Pkw produziert. Deutsche Hersteller waren daran mit ca. 16,5 Millionen Fahrzeugen beteiligt. Der Großteil davon, nämlich 10,8 Millionen, wurde im Ausland gefertigt. Dieser Trend hält an. Vor diesem Hintergrund hat das Netzwerk AMZ ein Projekt initiiert, dass Unternehmen in der automobilen Wertschöpfungskette bei ihren Internationalisierungsbestrebungen unterstützt und zugleich den Zugang zum Zukunftsmarkt Hochautomatisiertes Fahren (HAF) öffnet.
Mit dem Projekt TADA – Transatlantic Automated Driving Alliance erhalten hiesige Unternehmen Zugang zu Partnern, Kunden und Ressourcen in den USA und in Mexiko. Gleichzeitig können sie Kompetenzen für das Managen internationaler Projekte erwerben. Während in der Zusammenarbeit mit den USA das Thema HAF dominiert, stehen für Mexiko vor allem innovative Lösungen für effizientes Produzieren über Unternehmens- und Ländergrenzen hinaus im Mittelpunkt.
Über die Kompetenzen der automobilgeprägten US-Region Südwestmichigan mit dem Zentrum Detroit informierte Paul Krutko zum Kick-off-Meeting Anfang Juni 2018 in Chemnitz. Der Präsident und Geschäftsführer von Ann Arbor SPARK, einem Inkubator für Innovation und Wirtschaftswachstum, stellte u. a. die Testfelder für automatisiertes Fahren Mcity und America Center for Mobility vor. Sie bieten Szenarien für nahezu jede Fahr- und Wettersituation, werden von internationalen Herstellern sowie Spezialisten im IT-Bereich, u. a. für den 5G-Standard, unterstützt und genutzt. Die anwesenden sächsischen Unternehmensvertreter, vorwiegend aus den Bereichen Software, Sensordatenfusion und Elektrik, zeigten sich sehr interessiert an den Testmöglichkeiten sowie dem Pool an potenziellen Partnern. Bei einem Gegenbesuch in den USA Mitte Juni konnten AMZ-Manager Dirk Vogel und TADA-Projektleiter Alexander Helbych bereits erste Kontakte aufbauen, die mit weiteren Treffen im August sowie im Oktober vertieft werden sollen.
Die Kontaktanbahnung und das Analysieren der Unternehmensbedarfe sind Teil der ersten Phase von TADA. Ebenso wird eine Kurzstudie zum Stand der Technik beim automatisierten Fahren erstellt inklusive der Leistungen der in Deutschland verfügbaren Testfelder.
In der zweiten Phase werden bis Ende 2019 drei konkrete Projekte mit dem Bezug zum automatisierten Fahren vorbereitet. Dies können Komponenten, Sensoren oder Softwarebausteine sowie deren Werkzeuge sein, die in konkrete Technologieträger einfließen. Hierzu haben die Teilnehmer des Kick-off-Treffens bereits erste Ideen skizziert wie die Abbildung differenzierter Testszenarien.
In der dritten Phase ab 2020 ist die konkrete Realisierung der Technologieträger geplant. Dazu gehören die Vorstellung bei potenziellen Kunden in den Partnerregionen USA, Mexiko und Deutschland, ebenso die Erprobung auf den Testfeldern. Zur Realisierung stehen den deutschen Partnern Fördermittel vom Bundesforschungsministerium in Höhe von bis zu fünf Millionen Euro zur Verfügung. Der Bund fördert TADA im Rahmen des Programms zur Internationalisierung von Spitzenclustern.