Schritt für Schritt zur Produktion 4.0

Bereits zum dritten Mal war das Grammer-Werk in Zwickau Gastgeber für den Thementag „Produktions- und Auftragssteuerung in Echtzeit“, den das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz im Januar 2018 organisierte.
Bereits zum dritten Mal war das Grammer-Werk in Zwickau Gastgeber für den Thementag „Produktions- und Auftragssteuerung in Echtzeit“, den das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz im Januar 2018 organisierte. (Foto: Ina Reichel)
07.02.2018 | Redaktion Autoland

Der Automobilzulieferer Grammer System GmbH Zwickau öffnete am 24. Januar 2018 Mittelständlern aus Sachsen und Thüringen seine Türen zum Thementag „Produktions- und Auftragssteuerung in Echtzeit“.

Bereits zum dritten Mal war das sächsische Grammer-Werk Gastgeber für diese vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz organisierte Veranstaltung, die kleinen und mittelständischen Unternehmen praxisorientiert und unkompliziert Wege zum Einstieg in eine digitalisierte Produktion aufzeigt. Grammer-Werkleiter Thomas Kunze betonte denn auch das Vorgehen in vielen kleinen Schritten, bei dem jeder Mitarbeiter „mitgenommen“ wird, als einen wesentlichen Erfolgsfaktor. Im weltweiten Verbund der 30 Grammer-Standorte erfolgt gegenwärtig das Rollout für ein MES-System (Manufacturing Execution System). Zwickau als JIT-Standort für Mittelkonsolen, Armlehnen sowie weitere Interieurkomponenten ist hier mittendrin, so Kunze. Das MES-System unterstützt das Werk dabei, seine straff getakteten Produktions- und Logistikprozesse weiter zu optimieren. Daten werden durchgängig erfasst, sinnvoll strukturiert sowie arbeitsplatz- und zeitgenau zur Verfügung gestellt. Damit können messbare Vorteile bei Durchlaufzeiten und Flexibilität erzielt werden.

Unternehmensrundgang mit Werkleiter Thomas Kunze. Deutlich wird, dass Daten durchgängig erfasst, sinnvoll strukturiert sowie arbeitsplatz- und zeitgenau zur Verfügung gestellt werden.

Unternehmensrundgang mit Werkleiter Thomas Kunze. Deutlich wird, dass Daten durchgängig erfasst, sinnvoll strukturiert sowie arbeitsplatz- und zeitgenau zur Verfügung gestellt werden. (Foto: Ina Reichel)

Dass das Zwickauer Grammer-Team dabei auch von den vorangegangenen Thementagen des Kompetenzzentrums in seinem Haus Nutzen zieht, wurde während des Unternehmensrundgangs deutlich. So geht der Einsatz von Andon-Boards im Bereich der Kunststoffverarbeitung auf eine Anregung aus dem Teilnehmerkreis zurück. Mit den Boards wird der Produktionsfortschritt besser visualisiert. „Das schafft Transparenz und hat eine motivierende Wirkung“, benennt Thomas Kunze wesentliche Effekte und unterstreicht: „Der branchenübergreifende Austausch zu Digitalisierungswegen in der Produktion ist sehr bereichernd. Deshalb waren und sind wir gern Gastgeber für diesen Thementag.“

Lösungsansätze zur digitalen Auftragssteuerung bereits für „kleines Geld“ stellte Martin Schuler vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz vor.

Lösungsansätze zur digitalen Auftragssteuerung bereits für „kleines Geld“ stellte Martin Schuler vom Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz vor. (Foto: Ina Reichel)

 

Wie Unternehmen verschiedener Branchen und Größen den „Produktionsfaktor Echtzeit“ für sich definieren sollten und welche kostengünstigen Lösungsansätze zur digitalen Auftragssteuerung es bereits für „kleines Geld“ gibt, stellten Martin Schuler und Ralf Rauer, Mitarbeiter des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Chemnitz, sowohl theoretisch als auch ganz praktisch vor. An einem speziellen, vom Kompetenzzentrum-Team entwickelten Demonstrator konnten sich die Teilnehmer informieren und eigene Erfahrungen sammeln – beim digitalen Konfigurieren sowie per Video angeleitetem Montieren eines Räuchermännchens.

An einem speziellen, vom Kompetenzzentrum-Team entwickelten Demonstrator konnten sich die Teilnehmer informieren und eigene Erfahrungen sammeln - beim digitalen Konfigurieren sowie dem per Video angeleitetem Montieren eines Räuchermännchens.

An einem speziellen, vom Kompetenzzentrum-Team entwickelten Demonstrator konnten sich die Teilnehmer informieren und eigene Erfahrungen sammeln – beim digitalen Konfigurieren sowie dem per Video angeleitetem Montieren eines Räuchermännchens. (Foto: Ina Reichel)

 

In der Diskussion zeigte sich, dass auch in kleineren Unternehmen das Thema Industrie 4.0 eine Rolle spielt und zum Teil schon erste Schritte in diese Richtung gegangen werden. Oft herrscht aber noch Unsicherheit, welche Lösungen zu einem passen und wie sie am besten zu integrieren sind. Genau an diesem Punkt setzt das Kompetenzzentrum an und bietet über Informationsveranstaltungen und Thementage hinaus gezielte Bestandsaufnahmen individuell an und berät ebenso bei der Umsetzung von Maßnahmen.

Das Chemnitzer Zentrum ist Teil der bundesweiten Förderinitiative „Mittelstand 4.0 – Digitale Produktions- und Arbeitsprozesse“. Es informiert zur digitalen Transformation, qualifiziert dazu und unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie und Handwerk im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bei der Digitalisierung. Das Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Chemnitz wird gemeinschaftlich von fünf Konsortialpartnern betrieben: Technische Universität Chemnitz (TUC) mit dem federführenden Institut für Betriebswissenschaften und Fabriksysteme (IBF) sowie der Professur für Privatrecht und Recht des geistigen Eigentums, dem Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik (IWU), dem ICM – Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V., der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH mit dem Geschäftsbereich Chemnitz Automotive Institute (CATI) sowie der Industrie- und Handelskammer Chemnitz (IHK).

Mehr Informationen unter: www.betrieb-machen.de

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