Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement für die Energie- und Verkehrswende. Neben einer „grünen“ Erzeugung sind auch für Transport und Speicherung noch viele Herausforderungen zu lösen. Eine mögliche Lösung bieten jetzt sächsische Experten an: die Speicherung von Wasserstoff in Eisen-Nuggets, also Rost.
Das Dresdner Start-up Ambartec will dafür sorgen, dass man Wasserstoff künftig wirtschaftlich und über weite Strecken befördern kann. Basis dafür ist die innovative Hydrogen-Kompaktspeicher-Technologie (HyCS) des Unternehmens. Das Besondere daran: Speicherung und Transport des Wasserstoffs erfolgen mit Hilfe von Eisenoxid-Nuggets – ähnlich kleinen Steinen. Im FuE-Verbundvorhaben „HyCS-Speicherkraftwerk“ sollen die nächsten Meilensteine bis zur Serienreife dieser neuartigen Speichertechnologie erreicht werden. Gemeinsam mit der TU Bergakademie Freiberg will Ambartec den gesamten Prozess in einer Pilotanlage aufbauen.
Förderung von fast vier Millionen Euro
Für das Projekt erhalten beide Partner eine Technologie-Förderung des Freistaates Sachsen. Wirtschaftsminister Dirk Panter überreichte Ende Januar die Fördermittelbescheide in Gesamthöhe von fast vier Millionen Euro. Ambartec bekommt Zuschüsse in Höhe von 3,19 Millionen Euro. Der Zuschuss für die TU Bergakademie Freiberg beläuft sich auf 659.000 Euro.
Erstes Wasserstoff-Speicherkraftwerk in Europa soll entstehen
Ambartec-Vorstand Uwe Pahl betont, dass sich mit den Eisen-Nuggets Wasserstoff bzw. dessen Energie gefahrlos und mit hoher Effizienz speichern lässt. Der Transport könne in Standard-Containern per Lkw, Zug oder Schiff an jeden beliebigen Ort erfolgen. Das sei vor allem für jene Unternehmen interessant, die grünen Wasserstoff benötigen, aber keinen Anschluss an das Wasserstoff-Kernnetz erhalten. Im Verbundvorhaben ist geplant, die bereits praxiserprobte Technologie hochzuskalieren. Damit soll in Europa das erste Wasserstoff-Speicherkraftwerk entstehen.
Für Prof. Klaus-Dieter Barbknecht, Rektor der TU Bergakademie, belegt das Vorhaben den konkreten Praxisbezug der Universitätsforschung. Eine solche Kooperation von Forschung und industriellen Partnern werde auch durch die Sächsische Wasserstoffstrategie forciert. Die Zusammenarbeit mit Ambartec sei demzufolge ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer umsetzbaren und wirtschaftlichen Speicherung und dem Transport von Wasserstoff, der eine immer wichtigere Rolle bei der Energieversorgung spielt.