AnoWatch – neues System zur Fehlererkennung

„AnoWatch“ – neues System zur Fehlererkennung
AnoWatch scannt mit Kameras zuerst fehlerfreie Bauteile. Anhand dieses Solls überprüft die Software die Teile während der Produktion, erkennt Abweichungen und lenkt den Blick der Mitarbeitenden auf die entsprechende Stelle. Abbildung: Fraunhofer IWU
04.07.2024 | Redaktion Autoland

AnoWatch kehrt mit seiner Funktionsweise das Prinzip vieler Prüfsysteme um, die zunächst mit Abweichungen vom Soll „gefüttert“ werden. Der Nachteil solcher Lösungen leuchtet sofort ein. Nur ein Fehler, der bereits aufgetreten ist, lässt sich in das System einspeisen und von diesem erkennen. Bisher unbekannte Fehler müssen also erst in der laufenden Produktion auftreten. Erst dann werden sie als solche erkannt und für die Software als weitere mögliche Abweichungen markiert. Deren Zahl ist jedoch nicht begrenzt – abhängig von Presse und Werkzeugen, Produktionsprozess sowie Platine gibt es mehrere Fehlerquellen. Ist das Produktionsprogramm umfangreich, lohnt sich der Einsatz einer Qualitätssoftware, die Fehler schnell und zuverlässig erkennt, erst recht.

Aufstellen und loslegen

Anwendern kommt dabei zugute, dass AnoWatch ohne manuellen Eingriff während der Produktion eigenständig lernt und anschließend selbstständig seine Prüfaufgaben übernimmt. Aufstellen und loslegen, so lautet das revolutionäre Prinzip. Ein weiterer Vorteil der von Dr. Thomas Wiener am Fraunhofer IWU entwickelten Lösung ist ihre mobile Einsetzbarkeit. Sie lässt sich als kompaktes, autarkes System über dem Fertigungsband anbringen und ist innerhalb weniger Stunden betriebsbereit. Interessierte Anwender können sich so im eigenen Betrieb von den Vorteilen dieser Lösung überzeugen, bevor sie eine Investitionsentscheidung treffen. Für die Mitarbeitenden leuchtet das Tool die Zone des Bauteils aus, in der eine Abweichung auftritt. Es lenkt so ihre Aufmerksamkeit gezielt auf diesen Bereich.

Überzeugender Prototyp

AnoWatch entstand aus Wieners Promotion an der Technischen Universität Chemnitz. Der Diplominformatiker entwickelt seine innovative Qualitätslösung nun zur Marktreife weiter. Bereits den aktuellen Prototypen fand die Jury bei der Verleihung des diesjährigen IQ Innovationspreises Mitteldeutschland so überzeugend, dass sie Wiener mit dem 2. Preis im Cluster Automotive auszeichnete. Ein breites Fachpublikum kann AnoWatch zum ACOD-Kongress am 11. September 2024 in Dresden kennenlernen. 

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