MoLeWa: Transformation in Region Leipzig

MoLeWa: Transformation in Region Leipzig
Mit den Investments von Porsche und später BMW sowie der Ansiedlung zahlreicher Zulieferer entwickelte sich Leipzig zu einer Automobilregion. Das Projekt MoLeWa begleitet die Transformation der Branche. Foto: Porsche
02.07.2024 | Redaktion Autoland

Die Transformationsstrategie für die regionale Automobilindustrie und deren Partner steht, konstatiert Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer des Automotive Cluster Ostdeutschland ACOD. Neben dem Automotive-Netzwerk sind IHK, IG Metall, Arbeitsagentur sowie Bildungseinrichtungen und die Stadt Leipzig weitere Konsortialpartner. „Ziel des Konsortiums war und ist es, die Attraktivität der Region als Automobilstandort weiter voranzubringen und so mehr Zukunftssicherheit zu schaffen.“ Dafür sei in den vergangenen Monaten bereits viel getan worden. Es müsse konzentriert und gemeinsam weitergehen – auch über 2025 hinaus, so Katzek weiter.

Gemeinsam die Kurve kriegen

„Besonders wichtig war uns“, sagt der ACOD-Chef, „über diverse Veranstaltungen interessierte Akteure in diesem Prozess zusammenzubringen und die Stadt bei ihren wichtigen Anstrengungen zu unterstützen.“ Die aktuelle Unsicherheit bei der Energie- und Wirtschaftspolitik sei besonders dramatisch angesichts aggressiv auf den europäischen Markt drängenden neuer Wettbewerber. „Wir müssen gemeinsam die Kurve kriegen. Die Region Leipzig besitzt großes Entwicklungspotenzial. Mit der Transformationsstrategie allein ist es nicht getan. Jetzt heißt es anpacken und die Ideen auch umsetzen. Das wird uns gelingen, da bin ich mir sicher.“

Verschiedene Partner erstmals an einem Tisch

Das unterstreicht auch der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Geschäftsstelle Leipzig, Steffen Reißig. Für ihn überwiegen die Vorteile für die Beschäftigten. Erstmals haben die Stadt, die Gewerkschaften, die Automobilindustrie, die IHK und die Universität gemeinsam eng an einem Thema zusammengewirkt. Allein dies wertet er schon als Erfolg. Für die Gewerkschaften sei besonders wichtig, dass die drängenden Fragen von Ausbildung, Qualifizierung und guter Arbeit auf den Tisch kommen und angepackt werden. Der von der IG Metall entwickelte Zukunfts-Check und Angebote zur strategischen Personalplanung für Betriebsräte und Personalabteilungen helfen hierbei, so der Gewerkschafter.

Prozesse und Strukturen vor Ort zukunftssicher aufstellen

Auch für den Hauptgeschäftsführer der IHK zu Leipzig, Dr. Fabian Magerl, fällt die Zwischenbilanz positiv aus. Mit MoLeWa sei es gelungen, die Grundlagen für die Transformation eines für die gesamte Region strukturbestimmenden Wirtschaftsbereiches zu legen. Dabei habe sich der Blick über den Tellerrand gelohnt. Er brachte Orientierung an guten Praxisbeispielen anderer Standorte der Automobilbranche, wie z. B. Shanghai, Göteborg oder Austin. In den vergangenen 20 Jahren habe sich Leipzig als Automobilstandort hervorragend entwickelt und fest etabliert. Mit Blick auf Technologie-Wandel und intensiven globalen Wettbewerb seien nunmehr die Prozesse und Strukturen auch vor Ort zukunftssicher aufzustellen. MoLeWa trage bei, diese Transformation über das Jahr 2025 hinaus weiter voranzutreiben, so der IHK-Chef.

Wachsende Herausforderungen brauchen engen Schulterschluss

Einig sind sich alle drei darüber, dass die enge Zusammenarbeit im Konsortium einen Vorbildcharakter für die Zukunft hat. Die Herausforderungen werden in den nächsten Monaten nicht kleiner, sondern eher größer, sodass es eines engen Schulterschlusses aller Akteure bedürfe

Für die Zukunft stehen noch viele herausfordernde und interessante Themen auf der Agenda. Dazu gehören der Aufbau eines Kreislaufwirtschaftsnetzwerks sowie gemeinsame Initiativen zwischen dem Chemie-Großforschungszentrum und der Automotive-Branche. Ebenso geht es darum, die klimaneutrale Produktion bei den Zulieferern voranzubringen. Der Start der Verbundausbildung und die Integration ausländischer Fachkräfte sind weitere Themen. Die bessere Einbindung der Start-up-Infrastruktur sowie die Begleitung privatwirtschaftlicher Investitionen in die Ladeinfrastruktur stehen ebenfalls auf der Agenda.

Das Projekt MoLeWa ist eines von bundesweit 27 weiteren Netzwerken, gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Ein weiteres Transformationsvorhaben in Sachsen ist ITAS – Initiative Transformation Automobilregion Südwestsachsen.

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